Heimatstube Röcken
Ein liebevoll eingerichtetes Museum
Die Idee, eine Heimatstube in der Gemeinde Röcken einzurichten, gab es bereits in den Jahren 1992/93. Sie lebte in Vorbereitung der 775sten Jahrfeier des Ortes Röcken 2007 wieder auf und wurde von der Bürgermeisterin Marlies Riedel voll unterstützt. Das alte Röckener Schulhaus wurde als Schauplatz auserkoren. Als Ausstellungsraum sollte ein altes Klassenzimmer wieder hergerichtet werden.
Das Team der Heimatstube bestand zu diesem Zeitpunkt aus Heidemarie Thamm, Christina Wendler und Roland Schumann, die mit großem Eifer für die erste Ausstellung zur Dorfgeschichte Röckens zunächst einmal ihre eigenen Dachböden leerten. Sie stöberten natürlich auch auf dem Boden des alten Schulhauses und wurden einiger Raritäten fündig.
Frau Erler unterstützte das Verteilen der Flyer in der Gemeinde, die die Bürger aufforderten, ihre eigenen Besitztümer zu durchforsten. Alte Gegenstände wie Küchengeräte, Geschirr, Mobiliar und Maschinen sowie Wäsche, Kleidung, Bücher oder Fotos aus längst vergangenen Zeiten konnten von den Einwohnern leihweise der Ausstellung zur Verfügung gestellt werden. Die große Resonanz und Begeisterung unter der Bevölkerung machte die Einrichtung der Heimatstube für das Team und die helfenden Hände der Gemeindearbeiter unter Leitung von Andreas Sack zu einen wahrem Vergnügen.
Zur Eröffnung im Rahmen der Feierlichkeiten der Ersterwähnung Röckens gab es einen großen Zulauf und viele Komplimente für die museale Ausgestaltung. Erinnerungen wurden wach: so saßen ehemalige Schüler auf der alten Schulbank, kritzelten auf Schiefertafeln, dachten an die längst vergessenen Streiche und bestaunten alte Klassenfotos.
Leider musste die Heimatstube mangels Personal im Oktober 2007 zunächst geschlossen werden, konnte von Christina Wendler aber ab September 2008 im Rahmen einer Bürgerarbeit weitergeführt werden. Es folgten verschiedene Ausstellungen zur regionalen und der Dorfgeschichte. Ehrenamtlich unterstützt von Heidemarie Thamm und Roland Schumann konnte Frau Wendler unter anderem mit herbstlichen Impressionen, einer Jagdausstellung, einem festlichen Blick auf Weihnachten vergangener Zeiten oder aber auch mit der Geschichte der regionalen Handwerke aufwarten. Es gelang ihr dreimal jährlich wechselnd die Geschichte lebendig werden zu lassen. Zusätzlich wurden gemeinsam mit den Senioren alte Traditionen wie das "Federn schließen" wieder wach. Frau Wendler gestaltete Bastelstunden für "Jung und Alt" und begleitete Besucher aller Altersgruppen mit ihren Geschichten und Anekdoten rund um Röcken durch die Ausstellung, die Kirche und den Ort selbst.
Derzeit ist eine Ausstellung zum Thema "Küche und gute Stube um die Jahrhundertwende" in Vorbereitung und soll ab April ihre Pforten öffnen. Frau Wendler freut sich auf viele Besucher aus nah und fern, um erneut mit dem zusammengetragenen Wissen und den manchmal lustigen, spannenden oder auch tragischen Geschichten zu den Ausstellungsstücken zu unterhalten. Die traditionell zum Teichfest Anfang August jedes Jahres stattfindende Ausstellung soll in diesem Jahr den Geflügelverein Lützen und Umgebung in den Blickpunkt stellen.